Als Sketchnoting bezeichnet man die Anfertigung von visuellen Notizen. Dabei werden Wörter und Bilder kombiniert, um Zusammenhänge besser darzustellen und zu erklären.
Der Begriff erklärt sich teilweise sogar selbst: „Sketch“ (engl. für Skizzen) und „Notes“ (engl. für Notizen).

Sketchnotes helfen dir dabei Gedanken, Meetings, Gespräche oder Präsentationen effektiv zu visualisieren. Und machen dabei auch noch Riesenspaß.
Auf sketchnoting.net biete ich dir einen einfachen Einstieg in die fantastische Welt der Sketchnotes!
Inhaltsverzeichnis
Sketchnoting – Was ist das genau?
Das Sketchnoting ist eine sehr schnelle und äußerst effektive Methode um Inhalte zu visualisieren. Es hilft dir dabei, Inhalte besser zu verstehen und fördert zusätzlich deine Kreativität.
Am wichtigsten ist dabei das Zusammenspiel aus Texten und Bildern. Es führt dazu, das Inhalte schneller wahrgenommen werden und wesentlich besser im Gedächtnis bleiben.
Das liegt im ersten Schritt daran, dass wir rund 83% aller Eindrücke von außen visuell wahrnehmen. Unser Gehirn nutzt damit den größten Anteil seiner Wahrnehmungskapazitäten für die visuelle Erfassung.

Die Verknüpfung von dieser visuellen Wahrnehmung mit Texten führt im zweiten Schritt zu einer doppelten Codierung der Informationen im Gehirn (Dual Coding Theory). Sketchnotes bedienen sich an genau diesem Effekt.

Um Sketchnotes einzusetzen musst du nicht zeichnen können – wichtig ist die Auseinandersetzung mit den Inhalten auf einer textlichen und visuellen Ebene.
Gestützt wird diese Behauptung auch durch den sogenannten Bildüberlegenheitseffekt (Picture Superiority Effect), wonach passende Bild-Text-Kombinationen deutlich besser in Erinnerung bleiben.

Sketchnotes kannst du ganz einfach für deine Präsentationen oder Workshops verwenden und so vor deinen Freunden oder Kollegen glänzen. Einen geführten Einstieg in die Welt des Sketchnotings bekommst du in meinem Online-Workshop.
Andere Begriffe rund um das Sketchnoting sind zum Beispiel „graphic recording“, „visual notes“, „visual notetaking“ oder einfach Bildsprache.
Auch Scribbles und Skizzen können, im Zusammenhang mit Notizen, zu Sketchnotes werden.
Eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Fachbegriffe findest du im Lexikon.
Achtung: Häufig begegnet man im Internet auch dem Begriff „scatchnotes“. Hierbei handelt es sich schlicht und einfach um eine falsche Schreibweise!
Warum Sketchnotes!?
Vielleicht fragst du dich, warum du dir die Mühe machen solltest, zu deinen Notizen auch noch Bildchen zu malen.
Ich möchte mit einer Gegenfrage starten: Wie oft hast du dir deine schriftlichen Notizen aus Meetings und Vorträgen nochmal (komplett) angesehen?
Für meinen Teil kann ich sagen, dass dies äußerst selten geschah, bevor ich mit dem Sketchnoting anfing.
Ich habe während eines Meetings zwar fleißig mitgeschrieben, doch die Notizen verschwanden all zu häufig in einem Papierstapel oder irgendwo auf meiner Festplatte.
Erneut angesehen habe ich sie mir nur, wenn es absolut nötig war.
Außerdem habe ich durch das stetige Schreiben häufig aufgehört, richtig zuzuhören. Ich war so in meine Notizen vertieft, dass Aussagen teilweise an mir vorbeigingen. Das war dann also eine Lose-Lose Situation …
Das Sketchnoting hat mir geholfen, nur die wirklich wichtigen Informationen (Ideen, Kernaussagen) festzuhalten. Und zwar so, dass ich sie mir gerne wieder angucke und mich schneller und besser an die Inhalte erinnere.
Laut einer Studie führt das Kritzeln (engl. doodeln) an sich außerdem bereits zu einer verbesserten Erinnerungsleistung.

Klingt doch großartig, oder? Damit lässt sich übrigens auch wunderbar ein mögliches „Kritzelverbot“ während des Unterrichts oder anderer Vorträge in Frage stellen.
Ganz nebenbei ist das Sketchnoting die ideale Chance die Angst vor „dem Stift“ zu verlieren.
Der Vergleich – Notizen gegen Sketchnotes
Sieh dir das folgende Beispiel an. Ein einfaches Rezept für Pfannkuchen, einmal als normale Notizen niedergeschrieben und einmal als Sketchnoting. Eine solche Sketchnote nennt man auch liebevoll „Sketchrezept“.
Es wird sofort klar, welche Variante schneller zu erfassen ist, netter aussieht und wo sich der Ersteller mehr mit dem Inhalt auseinandergesetzt hat.
Okay, auch wenn ein Pfannkuchen zugegebenermaßen nicht besonders tiefsinnig ist… Ich denke die Wirkung wird deutlich. 🙂
Vorteile von Sketchnotes

- Inhalte und Zusammenhänge werden schöner dargestellt und besser verstanden. Außerdem erinnerst du dich weitaus besser an visualisierte Inhalte.
- Präsentationen, Flipcharts und normale Notizen werden durch deine Sketchnotes extrem aufgewertet. Zusätzlich wirken sie sehr individuell.
- Bilder werden um ein Vielfaches schneller erfasst als Worte und erzeugen sofort Emotionen. Das menschliche Gehirn liebt Bilder!
- Ganz nebenbei sehen Sketchnotes einfach schick aus und beeindrucken andere. Jede normale Notiz erscheint dagegen langweilig.
- Sketchnoting hilft bei der Entwicklung von Ideen. Dein Gehirn wird ganz automatisch kreativ angeregt. Ideal für Brainstormings!
- Es macht Spaß! Außerdem eigenen sich Sketchnotes auch zum „Vor-sich-hin-Krizeln“ und Philosophieren.
Für wen sind Sketchnotes interessant?
Auf die Frage muss ich dir ganz klar antworten: Für jeden! Ich hoffe du hast nichts Anderes erwartet …
Das Sketchnoting ist in erster Linie keine Kunstform, sondern ein Werkzeug für die Auseinandersetzung mit Inhalten. Daher kannst du Sketchnotes praktisch in jedem Beruf, der Schule und nahezu jeder Situation gebrauchen.
Dabei helfen dir Sketchnotes ausgezeichnet:
- Notizen bei Meetings, Präsentationen und Veranstaltungen
- Privaten Aufzeichnungen auf Zetteln, in Notizblöcken oder Tagebüchern
- Flipcharts für Coachings oder Workshops
- Präsentationen, sowohl in digitaler als auch analoger Form
- Im Unterricht an Tafel oder Smartboard
- Brainstormings und Kreativ-Techniken zur Ideenfindung
Wie du siehst, können Sketchnotes daher für jeden interessant sein. Die Frage ist daher eher, wo du sie am effektivsten für dich einsetzen kannst.
Sketchnoting lernen
Jeder kann Sketchnoting einfach lernen. Du musst dazu überhaupt nicht zeichnen können. In erster Linie ist das Sketchnoting keine Kunst, sondern ein Werkzeug.
Ich weiß, ich wiederhole mich da, aber es ist wichtig, das zu verstehen!

Wichtig ist, dass du dich nicht zu lange an detaillierten Bildern aufhältst, sondern Symbole lernst, die mit wenig Strichen viel aussagen.
Mit jeder neuen Sketchnote wird dein Repertoire an Grafiken, Symbolen und Zeichen wachsen und du wirst Standardgrafiken für bestimmte Begriffe entwickeln.
Kreativ-Techniken helfen dir außerdem dabei, völlig neue, eigene Bildideen zu entwickeln.
Für den Anfang hilft dir mein kleines Sketchnoting Tutorial dabei, das Sketchnoting für dich zu entdecken. Für eine Schritt-für-Schritt Anleitung mit Videos, Übungsaufgaben und Spickzetteln biete ich dir außerdem einen Online-Workshop an.
Dort nehme ich dich mit in die Welt des Sketchnotings, damit du möglichst schnell selbst fantastische Sketchnotes, Scribbles und Skizzen anfertigen kannst.
Was brauche ich für das Sketchnoting?

Du brauchst nicht mehr als für deine normalen Notizen. Nur ein Blatt Papier und einen Stift. Und keine Magie! 😉
Ein etwas dickerer Stift, wie zum Beispiel ein Filzstift, kann nützlich sein. Damit bist du gezwungen nicht zu detailliert zu zeichnen und kannst plakativer schreiben.
Du kannst auch Farben einsetzen, um gewissen Elementen mehr Bedeutung zu verleihen oder die Lesbarkeit/Erfassbarkeit deiner Sketchnotes zu erhöhen. Das schließt aber nicht aus, auch eine feine Stift-Spitze zu verwenden. So entsteht wieder ein ganz anderer Zeichenstil.
Mehr Hilfsmittel brauchst du für den Anfang nicht.
Komme nicht in die Versuchung, dir im Voraus teure Stifte-Sets oder viele, hochwertige Blöcke zu kaufen.
Das kannst du später immernoch machen, wenn du merkst, dass du Spaß am Sketchnoten gefunden hast. Als Anfänger solltest du dich darauf konzentrieren, mit möglichst wenig „Werkzeug“ deine ersten Notizen zu visualisieren.
Nützliches Material, das ich persönlich gerne einsetze und empfehle findest du in meiner Material-Sammlung.
Muss ich für das Sketchnoting zeichnen können?

Wie bereits erwähnt, musst du definitiv kein Zeichentalent haben, um Sketchnotes zu verwenden.
Wichtig ist, dass du einfach zeichnest, was dir in den Sinn kommt und was dich an das Gesprochene erinnert.
Mit der Zeit werden deine Symbole und Bilder automatisch besser und es wird dir mit jedem Mal einfacher fallen. Perfektionismus ist an dieser Stelle hinderlich, versuche also nicht jedes Symbol bis ins letzte Detail zu verfeinern.
Deine Bilder werden mit wachsender Sicherheit und Routine am Stift automatisch besser.
Außerdem kannst du dir andere Sketchnotes anschauen und nachmachen um stetig besser zu werden.
Bildvokabeln lernen
Um schneller und besser beim Sketchnoting zu werden, kannst du dir verschiedene Symbole merken, die du regelmäßig einsetzt. Versuche aber nicht, für alles ein bestimmtes Bild zu finden. Lass deiner Fantasie und Kreativität freien lauf!
Gelernte „Bildvokabeln“ helfen dir vor allem, wenn es wirklich schnell gehen muss. Zum Beispiel wenn du live während eines Gesprächs oder Vortrags deine Sketchnotes anfertigst (auch Graphic Recording genannt).
Dann kannst du, ähnlich einer echten Sprache, auf deine Bildvokabeln zurückgreifen und diese mit verschiedenen Mitteln verknüpfen.
Vergiss dabei nicht, dass Sketchnotes immer aus Bildern und Texten bestehen! Das heißt, deine Bildvokabeln müssen nicht völlig ohne Beschriftung funktionieren. Die Bedeutung entsteht häufig erst durch die Kombination und den richtigen Kontext.
Inspiration in der Galerie
In meiner kleinen Galerie findest du regelmäßig neue Sketchnotes, die dir als Inspiration dienen können.
Wenn du eine Sketchnote hast, auf die du besonders stolz bist, kannst du sie mir gerne zusenden. Ich veröffentliche sie dann ebenfalls in der Galerie.
Dabei bekommst du natürlich auch die Möglichkeit einen kleinen Text und einen Link zu deiner Webseite unterzubringen. Ich freue mich auf ein paar Sketchnotes von dir!
PS: Wenn du jetzt Lust bekommen hast, richtig mit dem Sketchnoting anzufangen, solltest du auch einen Blick auf meinen Workshop werfen. Mein Video-Workshop ist bietet dir den idealen Einstieg in die Welt der Sketchnotes.
Sketchnoting im Video
Im meinem kleinen Sketchnotes Intro Video erfährst du ebenfalls, was Sketchnotes sind und erhältst direkt ein Live-Beispiel:
So geht’s weiter
Mache jetzt deine ersten Schritte im Sketchnoting. Wirf dazu einen Blick in mein kleines Tutorial oder nimm am online Video-Workshop teil.
Das zielgerichtete Lernen mit aufeinander aufbauenden Lektionen, Übungsaufgaben und Live-Sketchnotings ist die schnellste Möglichkeit für dich, die Macht der Sketchnotes zu deinem Vorteil zu nutzen.
Fehlt dir immernoch der „Schubser“ um endlich loszulegen? Dann lies jetzt meinen Artikel 5 Schritte um anzufangen.
Sketchnoter für Workshops finden
Du suchst einen Sketchnoter in deiner Region für einen Kurs, Workshop oder eine visuelle Vortragsbegleitung? Auch in diesem Fall kann ich dir weiterhelfen.
Nutze das Anfrage-Formular um einen exklusiven Kreis von Sketchnotern mit Workshop-Erfahrung zu erreichen.
Häufige Fragen und Antworten
Was sind Sketchnotes?
Sketchnotes sind, wie der Name schon andeutet, eine Kombination aus Skizzen und Notizen. Dabei werden Symbole, Linien und Bildchen eingesetzt, um Inhalte zu visualisieren.
Was bringen Sketchnotes?
Durch die Kombination von Wort und Bild werden Inhalte doppelt im Gehirn verankert. Dieser Effekt lässt sich sowohl für private Notizen, als auch für Workshops, Vorträge und mehr nutzen.
Was brauche ich für das Sketchnoting?
Die ersten Schritte kannst du mit jedem Stift und Papier machen. Je nach dem, wie du Sketchnotes später nutzen möchtest, kannst du dir später noch passendes Material zulegen.
Muss ich für das Sketchnoting zeichnen können?
Keineswegs! Das Sketchnoting sollte als Werkzeug verstanden werden, welches jeder lernen kann. Dabei geht es um möglichst einfache, effektive Visualisierungen.
Hallo Timo- habe Deinen Onnlinekurs gebucht und freue mich auf den Start , das ausprobieren und meiner Kreativität vollen Lauf zu lassen.
HAbe ein Surface, hast Du dafür ggffs. auch Empfehlungen für Sketchnotes-Apps?
Freue mich auf die Impulse und Deine Rückmeldung.
Beste Grüße
Claudia
Hallo Claudia, willkommen bei uns an Bord! Bezüglich der Apps schau mal hier: https://sketchnoting.net/sketchnotes-apps/
HI Timo, eignet sich dein Online-Kurs auch dafür, mit dem iPad Pro inkl. Apple Pencil zu zeichnen? (Adobe Draw, Procreate)
Oder bietest du so was in einem speziellen Kurs an ???
Liebe Grüsse
Steve
Hi Steve, den Kurs kann man auch prima digital begleiten!
Liebe Grüße
Perfekt, danke für die superschnelle Antwort. Steve
und in Sketchnote Nr. 4 vergessen das Gehirn anzuregen. Sorry, ich denke mit und fand es, für mich als Leie, eine gelungene Einführung ins Sketchnoten.
Hi Timo,
Ich bin Kiki und habe großes Interesse an einem Sketchnote Workshop in meiner Nähe.
Raum Baden-Württemberg wäre gut, am liebsten Stuttgart / Bodensee Region.
Bin auch bereit, sofern es freitags oder am Wochenende ist, weiter weg zu fahren.
Danke für deine Hilfe und Tipps.
Grüßlis Kiki
Hi Kiki, meine Sketchnote Kollegen und ich kommen in Regel eher in Unternehmen, um einen Workshop zu geben.
Private Sketchnote Workshops in der Nähe zu finden ist gar nicht so einfach, da kann ich dir leider nicht direkt helfen.
Hast du mal überlegt, mit meinem Online-Kurs zu starten?
Liebe Grüße!